Bad Nenndorf, 02.10.2016

Ausbildungswochenende 1.Bergung 01-02.10.2016

Ausbildungswochenende 1.Bergung 01-02.10.2016

Am Wochenende hat wieder eine Ausbildungsveranstaltung  auf dem THW-Übungsgelände in Bad Nenndorf stattgefunden, diesmal unsere 1. Bergungsgruppe unter der Leitung des Gruppenführers Felix Blohm.

Begonnen wurde das vielseitige Wochenende am Samstagmorgen mit insgesamt vier Stations-Ausbildungen, an denen die Helfer an verschiedensten technischen Geräten und Material aus-/ und weitergebildet wurden.
Am Abend folgte dann noch eine Übung,  um das gelernte auch gleich in die Tat umzusetzen.
Nach einem gemütlichen Abend und Übernachtung auf dem Gelände folgte am Sonntagvormittag noch ein Besuch im Hochseilgarten in Mardorf.

Die erste Station umfasste das Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen.
Dabei wurden den Helfern das Prinzip eines Bandfalldämpfers und das Anlegen eines Auffanggurtes erläutert, außerdem wurde aufgezeigt was mit dem menschlichen Körper bei einem sogenannten Hängetrauma passiert.
Der Begriff Hängetrauma beschreibt einen potenziell lebensbedrohlichen Schockzustand, welcher bei längerem bewegungslosen freien Hängen in einem Gurtsystem auftreten kann.
In verschiedenen praktischen Übungen wurde dann der richtige Umgang mit dem Material zur Absturzsicherung geübt.

Bei der nächsten Station wurde das Retten aus Höhen und Tiefen thematisiert. Das THW verfügt über ein Auf- und Abseilgerät, welches nach dem Prinzip des Flaschenzuges funktioniert. Dieses Gerät ermöglicht es mit Hilfe der Schleifkorbtrage verletzte Personen auf- und abzuseilen oder aber auch den Transport von Werkzeug und Material.
Des Weiteren wurde mit Hilfe des EGS (Einsatz-Gerüstsystem) verschieden Hilfskonstruktionen zum Anschlagen des Auf-/ und Abseilgerätes geschaffen.

An der dritten Station wurde den Helfern alternative Rettungsmethoden zum Retten aus Höhen und Tiefen gezeigt. Hierbei wurde neben dem Aufbau und Betrieb der sogenannten "schiefen Ebene", bei der aus mehreren zusammengesteckten Steckleiterteilen eine Art Schiene für den Schleifkorb hergestellt wird, auch der "Leiterhebel" benutzt, um Material und Personen aus /auf höher gelegenen Ebenen zu transportieren.

Anschließend wurde an der letzten Station das Bewegen von Lasten behandelt. Hier galt es mit Hilfe von verschiedenen Geräten und Hilfsmitteln eine Betondecke anzuheben. Unter den eingesetzten Geräten waren u.a. die Hydropresse und der Hydraulikheber, beides sind hydraulische Hebewerkzeuge, die das THW auf ihren Fahrzeugen bereithalten.
Bei den Hebewerkzeugen wird mit Hilfe einer Handpumpe Öl in Zylinder gedrückt, wodurch Lasten von bis zu 10t bewegt werden können. Zum Einsatz kamen auch das Hydraulische Rettungsgerät und die Hebekissen, dabei handelt es sich um sehr robuste Gummikissen, die mit einem Druckluftanschluss versehen sind. Durch Aufpumpen der Hebekissen ist man in der Lage, schwere Gegenstände von bis zu 40t anzuheben.

Nach dem Durchlauf der einzelnen Stationen galt es nun noch eine " Einsatz-Übung" abzuarbeiten.
Das fiktive Szenario stellte eine Verpuffung in einem Mehrfamilienhaus mit mindestens  zwei vermissten Personen dar.

Nun zeigte sich, wie gut die vorher gelernten Fertigkeiten, der Umgang mit dem Material und den Geräten umgesetzt wurde.
Eine Person wurde aus dem 3.OG mittels Auf-/ und Abseilgerät und der schiefen Ebene aus dem Gebäude gerettet.
Auch ein Atemschutz-Trupp wurde eingesetzt, um eine verletzte Person, die im Keller durch einen Stahlträger eingeklemmt wurde, mittels Hydraulischem Rettungsgerät zu retten. Da zu diesem Zeitpunkt schon die Dämmerung einsetzte, wurde die Einsatzstelle noch ausgeleuchtet.
Sämtliche an die Helfer gestellten Aufgaben wurden bravourös und mit Spaß an der Sache gemeistert.

Nach einem abschließenden Gespräch über den absolvierten Ausbildungstag und der Übung, endete der anstrengende, aber sehr lehrreiche Tag noch bei einem gemeinsamen Essen.


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