20.07.2021

Extremwetter-Einsatz für den Ortsverband Stadthagen

Nordrhein-Westfalen. Am Mittwoch, den 14.07.2021 wurde der Ortsverband Stadthagen zur Unterstützung beim Extremwetter-Einsatz in NRW alarmiert. Um kurz vor Mitternacht ging der Einsatzauftrag für den Technischen Zug ein.

Hochwasser NRW - Einsatz 14.07.2021

Alarmiert wurden daraufhin der Zugtrupp, die Bergungsgruppe sowie die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung. Mit der Alarmierung machten sich die Helferinnen und Helfer mit gepackten Taschen - für einen mutmaßlich eine Woche andauernden Einsatzzeitraum - auf den Weg in den Ortsverband.

Nachdem die Einsatzkräfte im Ortsverband angekommen, und die Fahrzeuge für die Abfahrt vorbereitet waren, wurden auch die zur gleichen Zeit alarmierten anderen THW-Einheiten aus dem Regionalstellenbereich Hannover, in der Ortschaft Rehren zusammengezogen. Dort hatte der Zugtrupp aus Bückeburg in der Zwischenzeit einen Meldekopf eingerichtet.
Neben dem OV Stadthagen, waren ebenso die OVs Springe, Hameln, Hannover-Langenhagen sowie Wunstorf im Einsatz. Nachdem alle Einheiten am Donnerstagmorgen gegen 02:30 Uhr den Meldekopf erreicht hatten, machten sich sämtliche Fahrzeuge gemeinsam, in einem sogenannten Verband, auf den Weg ins Katastrophengebiet.
Damit ein Verband für andere Verkehrsteilnehmer als solcher erkennbar ist, wird jedes einzelne Einsatzfahrzeug mit einer Flagge gekennzeichnet. Das Führungsfahrzeug der Kolonne sowie alle folgenden Fahrzeuge sind dabei mit einer blauen Flagge versehen. Lediglich das letzte Fahrzeug wird mit einer grünen Flagge kenntlich gemacht. Eine Kolonne von Fahrzeugen gilt verkehrsrechtlich als ein Fahrzeug, sodass sich dadurch gewisse Sonder- und Wegerechte ergeben. So dürfen beispielsweise alle Fahrzeuge der Kolonne eine Ampelkreuzung auch bei rotem Ampelsignal passieren, sofern das erste Fahrzeug die Ampel bei Grün passiert hat.

Gegen 08:30 Uhr erreichte der Verband schließlich die Region Gummersbach und wurde nach der Abfahrt von der Autobahn von einem bereitgestellten Lotsenfahrzeug in Empfang genommen und zu einem Bereitstellungsraum bei Marienheide geleitet. Nach einer kurzen Stärkung ging es im Anschluss direkt zum Gerätehaus der Feuerwehr Wipperfürth, von wo aus die einzelnen THW-Einheiten direkt in den Einsatz gebracht wurden.
Dabei bekamen der Zugtrupp und die FGr. N aus Stadthagen sowie die FGr. N und die FGr Wasserschadenpumpe aus Hannover-Langenhagen einen eigenen Einsatzabschnitt in einem großen Industriekomplex zugewiesen. Hier galt es, den gesamten Keller vom Wasser zu befreien.
Dagegen wurden die Bergungsgruppen in die Innenstadt gerufen. Hier mussten bei zahlreichen Wohn- und Geschäftshäusern die vollgelaufenen Kellerräume leergepumpt werden.

Am Freitagmorgen gab es noch einige kleinere Einsatzstellen, die bis zum Mittag abgearbeitet werden konnten, sodass sich alle Einheiten wieder auf dem Sammelplatz in Marienheide eingefunden haben. Von dort ging es im Verband in den 100 km entfernten Kreis Euskirchen. Hier war der Anlaufpunkt der dortige Ortsverband des Technischen Hilfswerkes.
Nach der Ankunft kam es für die Bergungsgruppe des Ortsverbandes Stadthagen direkt zum Einsatz, indem sie an der Steinbachtalsperre zur Unterstützung gerufen wurde um vor Ort, sowie im umliegenden Gelände dringend benötigte Beleuchtung aufzubauen.

Am Samstag ging es für die Einsatzkräfte direkt weiter. Neben Einsatzaufträgen für unsere Baufachberaterin, die unter anderem einzelne Gebäude auf ihre Einsturzgefahr begutachten musste, wurden auch im Stadtgebiet Euskirchen viele Kellerräume von unseren Einheiten leergepumpt. Derweil unterstützte unser Fachberater für Hochwasser und Deichverteidigung mit seinem Fachwissen an der Steinbachtalsperre.
Neben dem Leerpumpen diverser Kellerräume wurden die Einsatzkräfte aus Stadthagen, Springe, Hameln und Hannover-Langenhagen zudem in ein Hospiz in der Euskirchener Innenstadt gerufen. Hier war der Fahrstuhl ausgefallen, wodurch bettlägerige Patienten aus dem Gebäude getragen werden mussten, um sie in umliegende Krankenhäuser verlegen zu können.

Am Sonntag bekam der Technische Zug den Einsatzauftrag, die Region Bad Münstereifel, die besonders schwer von der Katastrophe getroffen wurde, zu erkunden.
Auch unsere Baufachberaterin kam wiederholt zum Einsatz, um weitere Häuser zu begutachten.

Ebenfalls am Sonntag war unser Fachberater im Kreishaus Bad Münstereifel und hat dort den tagenden Krisenstab im Bezug auf Einsatzmöglichkeiten des THW beraten.

Nach einer weiteren Nacht in Euskirchen kam es dann im Laufe des Montags zur Rückfahrt des Verbandes.

Der Dienstag wurde im Nachgang insbesondere dafür genutzt, Geräte und Maschinen wieder in Einsatzbereitschaft zu versetzen sowie den vorangegangen Einsatz nachzubesprechen.


An dieser Stelle möchten wir uns ganz besonders bei der Einsatzleitung vor Ort sowie der Führungskomponente aus Melle für die gute Zusammenarbeit bedanken.
Den größten Dank möchten wir aber unseren Arbeitgebern aussprechen, die die Helferinnen und Helfer so unkompliziert freigestellt haben.


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