Mobiler Wassertank mit 7.000 Liter Fassungsvermögen: kaum angekommen und schon im Einsatz

Stadthagen. Der Ortsverband Stadthagen hat bereits 2019 durch die Umstrukturierung innerhalb des Technischen Hilfswerks und der guten Zahlen der aktiven Helferschaft in den vergangenen Jahren eine weitere Fachgruppe, die FG Infrastruktur, zugeordnet bekommen.


Die Fachgruppe Infrastruktur hat als neue Fachgruppe bereits früh mit den vorhandenen Materialien geübt, eventuell kommende Einsätze vorbereitet und mögliche Situationen durchgespielt. Dabei fiel auf, dass bei der Versorgung eines Bereitstellungsraumes (in Verbindung mit längeren Einsätzen), oft zu Beginn noch keine Wasserversorgung vorhanden ist, und manche Bedürfnisse der Helferinnen und Helfer zurückgestellt werden müssen, bis eine Zuleitung vom Wassernetz aufgebaut werden kann.


Die Fachgruppe Infrastruktur und weitere Helfer des Ortsverbandes kamen daher schnell auf den Gedanken, Wasser in IBC-Containern auf dem MLW mitzuführen. Bei der Planung und ersten Testversuchen stellte sich die Idee als wenig erfolgversprechend heraus, da das Absaugen der IBC-Container eine größere und aufwendigere Aufgabe darstellte, als zu erwarten war.


Nach vielen Überlegungen und etlichen Arbeitsstunden entstand der Plan, für die Lafette des Ortsverbandes einen Tank zu beschaffen. Dieses Konzept hatte mehrere Vorteile: Es kann mehr Wasser bereitgestellt werden als in IBC-Containern auf das MLW gepasst hätte und die Ladungssicherung ist einfacher vorzunehmen. Außerdem kann der Wasserbehälter an einem beliebigen Ort abgestellt werden und bindet kein Fahrzeug vor Ort. Und zudem ist es einfacher, Wasser aus einem großen Behälter abzusaugen oder anderweitig abzulassen.


Nach kurzer Suche fand sich dann ein Tank mit fester Containeraufnahme für die Lafette, einem Fassungsvermögen von 7.000 Litern und nahezu allen Voraussetzungen, um mit den vorhandenen Pumpen auch das Wasser herauszubekommen. Die beteiligten Helferinnen und Helfer besichtigten ihn und konnten ihn dann mit Hilfe der Helfervereinigung abholen.


Als der Wassertank dann auf dem Hof war und getestet wurde, entstand der Plan, das Fass mit größeren Ausläufen zu versehen, damit auch die 1.500-Liter-Pumpe des OV mit einem A-Storz-Saugstutzen am Tank betrieben werden kann. Dazu wurde eine Leitung mit einem Durchmesser von 110 mm benötigt. Die Helferinnen und Helfer bauten die vorhandenen Ausläufe ab, vergrößerten die Rohrdurchmesser und konnten durch Schieber auf der linken und der rechten Seite gleich zwei Abläufe schaffen, die ausreichend groß sind. Sie können durch Übergangsstücke aber auch verringert werden, so dass auch kleinere Pumpen benutzt werden können. Entscheidend ist jedoch, dass auch die größten Pumpen des OV eingesetzt werden können.


Zur Befüllung und Belüftung des Tanks wurden zwei B-Storz-Eingänge auf einem der sogenannten DOM-Deckel montiert. Somit ist die Befüllung des Tanks gleichzeitig mit einer Wasserabgabe möglich.


Ein weiterer Vorteil des angeschafften Tanks ist, dass dieser nicht nur für den Betrieb eines Bereitstellungsraums genutzt werden kann, sondern auch von anderen Hilfeleistungs- oder Katastrophenschutzeinheiten genutzt werden kann.


Nachdem mit Feuerwehren aus dem Einsatzgebiet getestet wurde, ob auch diese Wasser aus dem Tank entnehmen können und dieser Test positiv verlief, kann der Tank unter anderem über die Integrierte Regionalleitstelle Schaumburg/Nienburg alarmiert werden, wenn Wasser auf der im Einzugsgebiet befindlichen A2 oder bei Wald- und Flächenbränden benötigt wird. Er steht im Zeitraum April bis Oktober befüllt im Ortsverband und ist jederzeit auch für andere Organisationen einsatzbereit.


Der Tank kann von drei Helfern problemlos bedient werden und bindet somit wenig Personal.
Unmittelbar nachdem die Arbeiten am Tank abgeschlossen waren, kam es auch schon zum ersten Einsatz. Durch die anhaltende Trockenheit und einer Wasserknappheit im Einsatzgebiet des THW OV Stadthagen, wurde der Tank von der Samtgemeinde Rodenberg angefragt. Er kam als Reserve und Wasservorrat zum Feuerwehrhaus nach Lauenau, um bei eventuellen Einsätzen der Feuerwehr und Brauchwasserbedarf einen Vorrat bzw. Puffer zu haben. Zwei Helfer des Ortsverbandes brachten den Tank zu den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr nach Lauenau und wiesen diese auf den Tank ein. So brauchten keine Helfer des OV vor Ort zu bleiben.


Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, speziell bei den Feuerwehren Wiedensahl und Bückeburg Stadt für die konstruktive und schnelle Zusammenarbeit und bei der Helfervereinigung des THW OV Stadthagen für die Bereitstellung der Mittel. Zudem bedanken wir uns auch bei der Feuerwehr der Samtgemeinde Rodenberg für die erneut gute Zusammenarbeit.