29.06.2013, von Arnd Blankenburg

Rettung aus Höhen und Tiefen

Zum Thema Retten aus Höhen und Tiefen fand eine Ausbildung der besonderen Art in zwei Teilen statt. An zwei aufeinander folgenden Dienstabenden führte wir zunächst in der Fahrzeughalle an unserem Standort in Stadthagen und eine Woche später am 27.06.2013 auf dem THW – Übungsgelände in Bad Nenndorf die Ausbildung durch. Diese Ausbildung fordert von den Helfern nicht nur die entsprechende Fähig- und Fertigkeit ab, sondern auch immer eine gehörige Portion Mut und Vertrauen in sich selbst und die Technik.

Das breite Aufgabenspektrum eins Helfers kann auch das Helfen unter Absturzgefahr beinhalten. Die Helfer müssen dabei auch an Orten die auf Grund ihrer Höhe und Lage schwer zu erreichen sind ihren Auftrag erfüllen.

Zur Aufgabenerfüllung steht ihnen spezielle Schutzausrüstung wie Seile, Rollen, Seilstoppgerät und das Rollgliss, ein Rettungs- und Abseilgerät für Personen zur Verfügung. Bei dem Rollgliss läuft das Seil durch verschiedene Rollen. Beim Aufseilen hat das Seil so den nötigen Freilauf, beim Abseilen tritt eine Rücklaufsperre in Kraft welches den plötzlichen Absturz verhindert. Bevor jedoch an die Personenrettung unter Zuhilfenahme des Rollgliss gedacht werden kann, kommt die Eigensicherung.

Zu aller erst wurde den Helfern von ihren Ausbildern Sebastian Kuhlmann und Felix Blohm erklärt, wie der Auffanggurt richtig angelegt wird und wie man sich selber oder andere in Verbindung mit dem Seilstoppgerät auf- und abseilen kann. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, den Helfer die Wichtigkeit einer vorherigen Sichtkontrolle aller verwendeten Komponenten zu vermitteln.

Auch die Gefahr eines Hängetraums wurde den Helfern vermittelt. Dieses Entsteht dadurch, dass die Umverteilung des Blutes im Körper durch des Hängen und Einschnüren  in den Gurten beeinträchtigt wird. Hierdurch kann sich ein Schockzustand in lebensbedrohlichem Ausmaß entwickeln.

Nach dem am Donnerstag in der Fahrzeughalle die ersten Grundlagen für das Retten aus Höhen und Tiefen gelegt und eifrig geübt wurde. Konnten diese Fähig- und Fertigkeiten auf dem Übungsgelände des THW in Bad Nenndorf vertieft werden. Neben dem arbeiten mit dem Rollgliss stand hier der Einsatz von Behelfskonstruktionen im Vordergrund. Hierfür steht den Helfern, das Einsatz-Gerüstsystem kurz EGS zur Verfügung. Das EGS besteht aus vier Bausätzen welche in unterschiedliche Größen unterteilt und für verschiedene Aufgabengebiete konzipiert sind. Einer dieser Bausätze ist zur leichten Bergung gedacht und ermöglicht es auch Geräte hochzuziehen oder herabzulassen. Dies konnten die Helfer dann auch ausgiebig üben.


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