Übungsdienst der Bergungsgruppe

Bergungsgruppe übt für den Ernstfall

Stadthagen. Die Bergungsgruppe des THW Ortsverband Stadthagen hat während ihres Übungsdienstes jeden Dienstag die Aufgabe, sich auf eventuell kommende Einsätze durch Übungen, Wiederholungen oder auch durch theoretische Unterrichte vorzubereiten.

 

Manche Übungen werden auch von anderen Gruppen des Ortsverbandes ausgearbeitet, damit die Gruppe ständig neue Übungsszenarien vorfindet. Bei einer speziellen Übung, hat sich der Zugtrupp ein paar Aufgaben überlegt, die von der Bergungsgruppe abgearbeitet werden mussten. Gegen 19:10 Uhr an einem Übungsabend ging über die App PowerAlarm ein Einsatzauftrag an die Bergungsgruppe raus. Dies war kurz vor Dienstbeginn.

Die angenommene Lage des ersten Einsatzauftrages: Eine Person ist unter eine Baggerschaufel geraten und dort eingeklemmt.

 

Nun mussten die Mitglieder, unter Leitung des Gruppenführers Jannis Vogel, nach dem eintreffen im Ortsverband den ersten Einsatzauftrag abarbeiten. Zuerst wurde ein Ablageplatz geschaffen, um die Materialien am Einsatzort zu lagern. Mit Hilfe von Brechstange als Hebel, einem hydraulischen Hebegerät auch Büffelwinde genannt sowie Unterbaumaterial ging es ans Werk. Mithilfe der Brechstange wurde die schwere Baggerschaufel Stück für Stück angehoben und dabei immer weiter mit Holz unterbaut, so dass bei einem eventuellem Abrutschen der Last oder einem Umsetzen des Hebels die Last nicht auf die Person (in unserem Fall eine Übungspuppe) zurückfallen konnte. Als die Person frei war, wurde sie mithilfe eines Spineboards zur Verletzten-Sammelstelle gebracht, die bei realen Einsätzen vom Rettungsdienst eingerichtet wird.

 

Diese Übung hat gezeigt, dass mit einer Brechstande als Hebel, sehr viel zu schaffen ist.

 

Der zweite Einsatzauftrag folgte nach der Erledigung des ersten Auftrages. Diesmal die angenommene Lage: Nach einer möglichen Gasexplosion oder ähnlichem in einem Gebäude ist eine Person in eine Grube gefallen.

Diesmal musste sich erst ein Zugang zur verschütteten Person geschaffen werden. Ein Zeuge wusste, das unter Geröll in einer Grube ein Freund von ihm verschüttet ist.

 

Ein Trupp der Bergung ging mit einem Aufbrechhammer zur Grube im Gebäude vor. Mit dem Aufbrechhammer musste sich der Weg zur verschütteten Person durch eine Betonplatte freigestemmt werden. Nachdem der erste Zugang zum Verletzten geschaffen wurde, wurde ein Trupp unter Umluftunabhängigem Atemschutz in der Grube eingesetzt. Leider wurde das Erreichen des Opfers noch durch ein Metallgitter und einer Holzkonstruktion versperrt. Diese Hindernisse wurden unter dem Einsatz einer Säbelsäge entfernt. Dadurch konnte der Verletzte in der Grube erstversorgt werden. Um die Person möglichst schonend aus der Grube zu retten, wurde ein Dreibock aus dem Einsatzgerüstsystem von weiteren Kameraden der Bergung vorbereitet. Dieser kam dann mit einem Auf- und Abseilgerät zum Einsatz, um die Übungspuppe aus der Grube zu retten.

 

Die sehr detailgetreu ausgearbeitet Übung des Zugtrupps dauerte etwa 3 Stunden und wurde vom Zugführer Felix Blohm genau begutachtet.

Nach der Abarbeitung beider Einsatzaufträge wurden diese besprochen und eventuelle Verbesserungen angesprochen, damit im Einsatzfall alles reibungslos funktioniert.

 

Übung und ständige Weiterbildung ist für uns sehr wichtig. Das zeigen solch intensiv vorbereiteten Übungen immer wieder.


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