Aufgrund der geographischen Lage des Landkreises und der immer mehr zu erwartenden meteorologischen Niederschlagsereignissen hat der Landkreis Schaumburg die Notwendigkeit zur Bildung einer Sondereinheit Hochwasserschutz erkannt und eine Sandsackfüllmaschine inkl. Zubehör wie Rollbahnen und spezielle Nähmaschinen zum Verschließen der gefüllten Säcke sowie ein tragbares Stromaggregat zum autarken Betrieb beschafft.
Als Gäste begrüßte Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote neben Landrat Herr Jörg Farr und Frau Kreisrätin Andrea Stüdemann auch die Amtsleiterin des Ordnungsamtes Frau Elvira Bockisch. Im Anschluss informierten Michael Möller (Abschnittsleiter-Süd der Kreisfeuerwehr) und Bernhard Hercht (Ortsbeauftragter THW OV-Stadthagen) ausführlich über das Konzept. Das Konzept sieht vor, dass die Hochwasserschutz-Einheit aus ehrenamtlichen Einsatzkräften der Kreisfeuerwehr und des Technischen Hilfswerks besteht.
Um auf die volle Leistungsfähigkeit von 2.000 Sandsäcken pro Stunde der Fertigungsstraße zu kommen, sind zukünftig regelmäßige gemeinsame Ausbildungen und Übungen in diesem Bereich geplant. Bereits im September gab es hierzu auf dem Gelände des THW-Ortsverbandes Stadthagen eine Veranstaltung, bei der sowohl Kameradinnen und Kameraden der Kreisfeuerwehr als auch Helferinnen und Helfer der drei Schaumburger THW-Ortsverbände in das neue Gerät und Material eingewiesen wurden und gemeinsam einen sogn. Sandsackfüllplatz errichtet und in Betrieb genommen haben. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Veranstaltung werden nun als Multiplikatoren eingesetzt und dienen dazu, weitere Einsatzkräfte der beiden Hilfsorganisationen auf das spezielle Equipment auszubilden und einzuweisen. Der Sandsackfüllplatz ist dabei in verschiedene Aufgabenbereiche unterteilt, so muss die Sandsackfüllmaschine stetig mit Sand befüllt werden, hierzu dient ein entsprechender Radlader des THW Stadthagen. Die Füllmaschine verfügt hierbei über einen integrierten Rüttler, der auch das Verarbeiten von feuchtem/nassen Sand erlaubt. Anschließend werden an den vier Abfülleinrichtungen die Sandsäcke durch Einsatzkräfte befüllt und per Rollbahnen zu der nächsten Station verbracht, an der sie dann vernäht und im weiteren Verlauf auf EURO-Paletten gestapelt werden.
Für einen sicheren Transport werden die losen Sandsäcke mittels Folie verpackt und können dann auf bereitstehende Logistik Fahrzeuge verladen und in den Einsatzraum, in dem sie benötigt werden, transportiert werden. Für die Leitung des Sandsackfüllplatzes ist dabei eine Führungsgruppe vorgesehen, die den Kräfte-, Materialbedarf sowie die Logistik organisiert. Ob die Sandsackfüllmaschine dabei auf dem Gelände des Ortsverband Stadthagens, auf dem sie derzeit eingelagert ist und auf dem auch Sand und leere Sandsäcke sowie eine Maschine zum einfolieren vorgehalten werden, oder direkt in den Einsatzraum verlegt und dort in Betrieb genommen wird, ist dabei immer lageabhängig und wird situativ entschieden.
Am Ende hielt Zugführer Felix Blohm (THW OV-Stadthagen) sehr treffend fest: „Bei diesem Konzept greifen wir auf vorhandene Synergien des THWs und der Feuerwehren zurück, um den Landkreis Schaumburg im Ernstfall bestmöglich zu unterstützen.“