Bückeburg,

THW-Stadthagen zu Gast bei der Bundeswehrfeuerwehr in Bückeburg

Die Bundeswehrfeuerwehr ist eine für die Bundeswehr speziell aufgestellte Berufsfeuerwehr, die für den abwehrenden Brandschutz und der Technischen Hilfeleistung bei Dienststellen der Bundeswehr im Inland verantwortlich ist, bei denen Auftrag, besonderes Gefahrenpotential oder Gründe des Verschlusssachen- oder Sabotageschutzes die Vorhaltung einer eigenen Feuerwehr erfordern.

Ein besonderes Gefahrenpotenzial resultiert bspw. aus dem Einsatzbetrieb der jeweiligen Dienststelle, im Falle des Heeresflugplatzes in Bückeburg ist dies der Flugbetrieb.

Am 06. Juni erhielten unsere Helferinnen und Helfer einen spannenden und eindrucksvollen Einblick in die Arbeit und in die imposante sowie vielfältige Ausstattung der dortigen Flugplatzfeuerwehr.

Dabei sind die hauptamtlichen Feuerwehrleute, die übrigens Beamte des Bundes und keine Soldaten sind, nicht nur für den Brandschutz des Flugbetriebes auf dem Heeresflugplatz zuständig, sondern sichern bei entsprechenden Flugbetrieb auch drei Außenlandeplätze (ALP) ab, die teilweise sogar in anderen Landkreisen liegen. Bei Flugbetrieb ist dort eine sogenannte "Crash-Crew", ein Team aus Feuerwehrleuten und Sanitätern, im Einsatz.

Die Bundeswehrfeuerwehr kann aber auch im Rahmen der sogn. Amtshilfe wie bspw. bei der Bewältigung von Großbrandlagen unterstützen. Dies ist z.B. der Fall, wenn spezielle Maschinen, Fahrzeuge, Technologien oder Personen mit besonderen Kenntnissen (zusammengefasst unter dem Begriff Fähigkeiten) benötigt werden.

Um den Brandschutz auf der Flugbetriebsfläche des Heeresflugplatzes sicherzustellen und die sogn. Hilfsfrist von 60 Sekunden einzuhalten, was bedeutet, dass innerhalb dieser kurzen Zeit die Einsatzkräfte Erstmaßnahmen zur Brandbekämpfung und Rettung der Insassen eines havarierten Fluggerätes eingeleitet haben müssen, verfügt die Flugplatzfeuerwehr u.a. über mehrere Feuerlösch-Kraftfahrzeuge (FlKfz) 3500.

Als Fahrgestelle dienen FAUN LF 22.30/45V 6x4 mit 320 PS (235 kW), diese verfügen über einen Aufbau der Fa. Arbeitsgemeinschaft Bachert / Ziegler. Die Fahrzeuge weisen jeweils ein zulässiges Gesamtgewicht von 22t auf. An Bord sind 3.500l Wasser, 280l Schaummittel und 750kg Pulver. Die Ausstoßrate über Dach- und Frontwerfer beträgt 1.920l/m.

Das FlKfz 3500 ist ein Löschfahrzeug, das vor allem auf Flugplätzen, Truppenübungsplätzen sowie in Depots und bei den Pipelinepionieren eingesetzt wird und ab 1986 ausgeliefert wurde.

Neben diesen betagten “Giganten“ für die Brandbekämpfung verfügt die Bundeswehrfeuerwehr in Bückeburg aber auch über sogn. Feuerwehr-Geräterüstfahrzeuge (FwGerRüFzg).

Diese Fahrzeuge sind speziell für die technische Hilfeleistung und sonstige Unterstützungseinsätze bis hin zu Gefahrguteinsätzen bestimmt und mit einer umfangreichen Beladung ausgestattet. Zu ihr gehören u.a. verschiedene hydraulische Spreiz-, Schneid- und Hebewerkzeuge, ein Mehrzweckzug, Dicht- und Hebekissen, eine Rettungsplattform und sowohl ein Plasmaschneidgerät, wie auch ein Autogenschweißgerät.

Neben der Ausrüstung für die technische Hilfeleistung sind auf dem Fahrzeug auch Materialien zur Ölschadensabwehr, angefangen bei einer Mineralölumfüllpumpe bis hin zu großen Faltbehältern zum Auffangen von Gefahrgütern, verlastet. 

Zur fest im Fahrzeug verbauten Ausrüstung zählen eine vom Nebenantrieb angetriebene Seilwinde mit einer Zugkraft von 50 kN und ein Stromerzeuger mit 25 kVA Leistung. Passend zum Stromerzeuger ist auch ein entsprechender Lichtmast zur Ausleuchtung von Einsatzstellen fest am Fahrzeug verbaut.

Auf dem Heeresflugplatz in Bückeburg befindet sich übrigens das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum, es beherbergt eines der modernsten Simulatorenzentren für die Hubschrauberausbildung in Europa. Hier werden Luftfahrzeugführer/innen sowie auch  Luftfahrzeugtechnisches Personal der Bundeswehr sowie von verbündeten Nationen für die Hubschrauber Eurocopter EC 135 T1 und T3, sowie dem Einsatzmuster NH90 und Bell 206 ausgebildet. 

Wir bedanken uns für diesen interessanten Einblick und besonders bei den Kameraden der Feuerwehr für die genommene Zeit und das Beantworten der vielen Fragen sowie beim Leiter der Feuerwache Herrn Brandamtsrat Sören Börner.

 

Schon gewusst, die Bundeswehrfeuerwehr ist mit ihren über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verteilt auf rund 60 Feuerwachen die zweitgrößte Berufsfeuerwehr in Deutschland, hinter der Berliner Feuerwehr.

 

Noch mehr Informationen über die Bundeswehrfeuerwehr findet ihr übrigens hier (Klick)

 

 


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.