Bad Nenndorf,

THW-Stadthagen zu Gast in der Bundesgeschäftsstelle der DLRG

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt, dabei besteht sie hauptsächlich aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

Als Wasserrettungsorganisation beteiligt sich die DLRG dabei aktiv am Katastrophenschutz der Länder und des Bundes. Die DLRG ist darüber hinaus durch die Bundesregierung als Zivilschutzorganisation anerkannt. Somit sind sich die DLRG und das THW gar nicht so ungleich und es gibt viele Schnittstellen und Synergien zwischen diesen beiden Hilfsorganisationen.

 

Desweiteren verbindet die DLRG und das THW ein gemeinsam entwickeltes Auslandsmodul namens ‘Flood Rescue using Boats’ (FRB): Das Einsatzmodul FRB ist eine im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens zur Abwehr von Hochwasserkatastrophen gebildete Einheit, die aus Einsatzkräften und Material der DLRG und des THW besteht.

 

Aus diesen Gründen besuchten wir mit unseren Helferinnen und Helfern am vergangenen Donnerstag, den 15. Februar die Bundesgeschäftsstelle der DLRG in Bad Nenndorf. Vor Ort konnten wir uns ausführlich über die Aufbaustruktur und Aufgaben sowie über die Ausstattung der DLRG informieren.

 

Zur Unterstützung der Katastrophenschutzeinheiten des betroffenen Staates übernimmt das EU-Modul FRB unter anderem folgende Aufgaben:

 

  • Such- und Rettungseinsätze
  • Selbstversorgung der eigenen Kräfte und deren Ausstattung
  •  Erkundung von überschwemmten Gebieten
  • Gleichzeitiger Transport von 50 Personen mit Booten
  • Versorgung von eingeschlossener Bevölkerung mit Hilfsgütern
     

 

Gegründet wurde die DLRG übrigens am 19. Oktober 1913 in Leipzig als Konsequenz aus einem schweren Unglück in Binz auf Rügen, bei dem ein Steg einstürzte und 17 Menschen ertranken, darunter zwei Kinder. Seit damals ist es das Hauptziel der DLRG, Menschen vor dem Ertrinkungstod zu bewahren, indem sie möglichst vielen Menschen frühzeitig das Schwimmen beibringt und über das sichere Verhalten im und am Wasser aufklärt.

 

Eine zusätzliche Aufgabe der DLRG ist die Ausbildung von Personen im Bereich der Ersten Hilfe und im Sanitätswesen. Aber auch die Durchführung rettungssportlicher Übungen und Wettkämpfe sowie die Aus- und Fortbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter, insbesondere in den Bereichen Wasserrettung, Sanitätsdienst, sowie Bootsführer/in und Führung werden durch die DLRG wahrgenommen.

 

Dem Bundesverband der DLRG als oberster Strukturebene gehören insgesamt 18 Landesverbände an. Die Landesverbände bestehen aus Bezirksgliederungen, die in der Regel wiederum mehrere Orts- oder Kreisgliederungen umfassen – Zurzeit gibt es in ganz Deutschland etwa 2.200 DLRG-Ortsgruppen. Die eigentliche Vereinsarbeit mit Schwimm-, Rettungsschwimm- und Erste-Hilfe-Ausbildung sowie die Durchführung des Wasserrettungsdienstes finden dabei in den unteren Gliederungsebenen statt.

 

Als Wasserrettungsorganisation beteiligt sich die DLRG auch aktiv am Katastrophenschutz der Länder und des Bundes.Die einzelnen Ortsgruppen halten dabei das Material, wie Boote, Fahrzeuge und andere Hilfsmittel, für allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz vor. Sie sind für allgemeine Hilfe auf örtlicher Ebene und den Wasserrettungsdienst zuständig und stellen Wasserrettungsgruppen auf, die im Einsatzfall zu Zügen zusammengefasst werden können. Diese Wasserrettungszüge können bei Großschadensereignissen, wie erst kürzlich beim „Weihnachtshochwasser 2023“ geschehen, auch überregional eingesetzt werden. Bundesweit gibt es über 100 solcher Wasserrettungszüge.

 

Der DLRG-Bundesverband finanziert sich übrigens, neben Einnahmen von Mitgliedsbeiträgen, größtenteils durch Spenden. Womit er wiederum Tagungen sowie Aus- und Fortbildungen finanziert. Die Einsatzkräfte und Ausbilder sind, wie bereits anfangs erwähnt, ehrenamtlich tätig und erhalten ggf. lediglich eine Aufwandsentschädigung.

 

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für die Möglichkeit des Besuchs und den interessanten Einblick den uns der Referent des EU-Moduls FRB Alexander Kautz gab

sowie natürlich den Austausch über Organisationsgrenzen hinweg.

 

 

 

‘Ehrenamt verbindet‘

 

 

 


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