Rinteln,

Workshops ‘Technische Hilfe bei Tiefbauunfällen’

Im Bereich von Kanal- und Tiefbauarbeiten kann es trotz Beachtung von Arbeitsschutz-Vorgaben zu schweren Unfällen kommen. Hierbei werden oftmals Personen von herabfallenden Bodenmassen verschüttet und müssen aus dem Gefahrenbereich befreit und gerettet werden.

Allerdings birgt ein Einsatz mit so einem Lagebild auch große Gefahren für Einsatzkräfte, da von weiteren Nachrutschen von Bodenmassen während der Rettungsarbeiten auszugehen ist. Um auf diese Gefahren hinzuweisen und die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks zu sensibilisieren, hat unser Ortsverband in den vergangenen Tagen gleich zwei Workshops zu dieser Thematik angeboten und durchgeführt.

 

Am vergangenen Donnerstag, den 24. August besuchten uns dafür Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Bückeburg. Für einen weiteren Workshop fuhren wir am darauffolgenden Freitag, den 25. August zum THW Ortsverband Rinteln. 

 

Jeweils beginnend mit einer Präsentation unseres Zugführers Felix Blohm über die theoretischen Grundlagen und den verschiedenen Möglichkeiten zur Stabilisierung einer angeschlagenen Baugrube sowie der damit einhergehenden Gefahren, übernahmen im weiteren Verlauf Helfer/innen unserer Bergungsgruppe den praktischen Ausbildungsteil.

 

Dieser beinhaltete dabei sämtliche Punkte eines realen Einsatzes. Dazu zählen bspw. eine erste Lageerkundung, die Absperrung des direkten Gefahrenbereichs und das Auslegen von Bodenplatten. Letztere werden in unmittelbarer Nähe des Grubenrandes ausgelegt, um das Gewicht von Einsatzkräften, aber auch von Material und Ausrüstung gleichmäßig zu verteilen, um somit ein weiteres Einstürzen an den Rändern zu verhindern. 

 

Danach fertigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kanthölzern und diversen Bohlen  einen sog. vertikalen Verbau an. Diese gängige Konstruktion aus dem Baugewerbe dient zur Sicherung und Stabilisierung der Grubenwände, die in diesen Ausbildungs-Szenarien durch die jeweiligen Seitenwände einer Fahrzeug-/Arbeitsgrube simuliert wurden.

 

Mit der Erkenntnis, dass die Erstellung dieser Konstruktion doch sehr material- und zeitintensiv ist und somit für eine schnelle Rettung eher ungeeignet ist, wurde der Verbau schließlich zurückgebaut und ein weiterer Verbau mit sogn. Rettungstafeln (mit Bohlen verstärkte Siebdruckplatten welche mit Tragegriffen sowie Seilen versehen sind) erstellt. 

 

Hier zeigte sich rasch, dass mit dessen Hilfe der Gefahrenbereich erheblich schneller gesichert werden kann, da deutlich weniger Material aufgewendet werden muss. Verschüttete, aber natürlich auch Rettungskräfte können so vor weiteren Einbrüchen effektiver geschützt werden – wie anfangs erwähnt, ein äußerst wichtiger Aspekt bei Tiefbauunfällen!!!

 

Wir bedanken uns bei unseren befreundeten THW Ortsverbänden Bückeburg und Rinteln für den kameradschaftlichen Austausch und freuen uns auf weitere gemeinsame Aus- und Fortbildungen.

 


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